Mitgliederversammlung des VGL Niedersachsen-Bremen e.V. am 26.+27. Februar in Melle:

Präsident des Hamburger Welt Wirtschafts Archiv begeistert die Zuhörer!

Mitgliederversammlung des VGL Niedersachsen-Bremen e.V. am 26.+27. Februar in Melle:
Ein echtes Highlight der Mitgliederversammlung des VGL Niedersachsen-Bremen war der Beitrag von Prof. Dr. Thomas Straubhaar (FOTO), seines Zeichens Präsident des Hamburger WeltWirtschaftsArchivs, zum Thema: "Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik 2002/2003 - Was kann Deutschland von anderen Ländern lernen?" In Anspielung auf Gulliver im Land der Zwerge beschrieb Prof. Straubhaar in einem inhaltlich und rhetorisch begeisternden Vortrag Deutschland als einen von vielen Zwergen gefesselten (Wirtschafts)riesen. Die Folgen - ein im internationalen Vergleich niedriges Wirtschaftswachstum und hohe Arbeitslosigkeit - sind hinlänglich bekannt. Einige Thesen zur Therapie, die Prof. Straubhaar näher erläuterte, seien hier in Kurzform genannt:  Der Arbeitsmarkt muß dereguliert werden und wieder als Markt funktionieren, der dem Grunde nach durch Angebot und Nachfrage bestimmt wird  Die Lohnfindung muß demzufolge dezentral erfolgen - das bedeutet zumindest eine Öffnung bisheriger Flächentarifverträge  Lohnspreizung statt Lohngleichheit - entsprechend der auf dem Markt nachgefragten Leistungen  Staatliche Unterstützung mit Priorität bei der finanziellen Förderung von (gering entlohnten) Tätigkeiten und nicht von Arbeitslosigkeit. Ein unter dem sozial akzeptierten Mindesteinkommen liegendes "marktgerechtes" Einkommen würde - mit staatlicher Unterstützung -entsprechend aufgestockt. Das vielzitierte Hartz-Konzept bezeichnete Prof. Straubhaar als neue "Feuerwehr zur Brandbekämpfung", die aber zur Brandverhütung leider nicht geeignet sei. Überdies sind aus seiner Sicht verständliche - aber natürlich nicht gewollte - Mitnahmeeffekte durch Unternehmen zu erwarten. Wenn die o.g. erforderlichen Änderungen nicht in einem gesellschaftlichen Konsens - wie es wünschenswert wäre - möglich sind , muß im Interesse der Entwicklung unseres Landes gelten: "Lieber ein echter Konflikt als ein falscher Konsens" Zu der grundlegenden Strukturreform, die in Deutschland notwendig wäre, gehört nach Auffassung von Prof. Straubhaar auch die Beendigung von Zwangsmitgliedschaften in Handwerkskammern und IHK's. Die Berufsverbände sollten allen Betrieben offenstehen, die nachvollziehbare (Qualitäts-)Standards erfüllen - formale Qualifikationen sollten hierbei nicht ausschlaggebend sein. Uwe Krebs, 1. Vorsitzender des Verbandes, hatte am Tag zuvor bereits eine eher ernüchternde Bilanz des vergangenen Jahres gezogen. Einem weiteren Umsatzrückgang sowie einem Rückgang der Ausbildungsplätze im Jahr 2002 stand als positiver Silberstreif zumindest eine Stabilisierung der Bruttolohnsumme gegenüber. Die Zahl der im Verband organisierten Betriebe blieb annähernd konstant - bei allerdings recht hoher Fluktuation. Als sehr positives Ereignis und Signal für die Zukunft würdigte Uwe Krebs die überaus erfolgreich verlaufende 1. Niedersächsische Landesgartenschau 2002 in Bad Zwischenahn, die im Anschluß Christian Wandscher, GF der Landesgartenschau Bad Zwischenahn GmbH, in einer stimmungsvollen Viedeovorführung noch einmal Revue passieren ließ. Die hervorragende Zusammenarbeit der "grünen" Verbände bei Vorbereitung und Durchführung der LaGa stellten auch Andreas Ackermann, Vorsitzender des BDLA-Landesverbandes, sowie der Präsident des Nordwestdeutschen Gartenbauverbandes, Jens Schachtschneider, in den Mittelpunkt ihrer Grußworte. Gemeinsam mit dem ehemaligen niedersächsischen Innenminister und jetzigem Bürgermeister Josef Stock wurde anschließend an diesem sonnigen Vorfrühlingstag eine vom VGL gestiftete Scheinbuche (Nothofagus) in der Meller Innenstadt gepflanzt. Optisch stand die Mitgliederversammlung ganz klar im Zeichen der bundesweiten PR-Kampagne, die in zahlreichen Schildern, Postern und Aufklebern präsent war. Egon Schnoor, BGL-Präsidiumsmitglied, rief alle Betriebe dazu auf, die Chance dieser Kampagne zu nutzen und sie in die betriebliche Werbung zu integrieren. Ein umfangreiches Angebot an preisgünstigen Aufklebern und anderen Werbeartikeln im "Look" der Kampagne steht den Betrieben inzwischen zur Verfügung, neue CD-ROM's, die die betriebliche Umsetzung erleichtern, werden in diesen Tagen an die Betriebe verschickt. Einen personellen Wechsel gab es im Vorstand des VGL: Klaus Dörffer trat nach langjährigem Einsatz als Regionalvorsitzender und anschließender dreijähriger Tätigkeit im Vorstand nicht wieder zur Wahl an. Uwe Krebs dankte Klaus Dörffer für die von Ihm geleistete bisherige berufsständische Arbeit und überreichte ihm ein Geschenk als Ausdruck des Dankes. Für Klaus Dörffer wird Achim Kluge aus Delligsen ohne Gegenstimme in den Vorstand gewählt, Jürgen Hoppe wird ebenfalls ohne Gegenstimme in seinem Amt als stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Besonders hervorzuheben ist das Engagement von 22 Unternehmen, die sich als Sponsoren professionell präsentierten und so zu einer sehr gelungenen Mitgliederversammlung beitrugen.

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