Gelungener Workshop zur Prüfungsvorbereitung

Fit für die praktische Abschlussprüfung - 40 Azubis üben in der DEULA Hildesheim

Gelungener Workshop zur Prüfungsvorbereitung
Seit vier Jahren bietet der VGL Niedersachsen-Bremen e.V. Auszubildenden im dritten Lehrjahr, ein halbes Jahr vor der praktischen Abschlussprüfung  einen eintägigen Workshop zur Prüfungsvorbereitung an. Eine mittlerweile etablierte Veranstaltung, die sowohl bei den Auszubildenden als auch bei den Ausbildern selbst sehr gut ankommt und wahrgenommen wird.  Mit jeweils 20 Teilnehmern werden die Workshops durchgeführt. Dabei sind aus Platzgründen pro Gewerks-Platz zwei Teilnehmer eingeteilt (in der Abschlussprüfung ist jeweils nur ein Prüfling pro Gewerk am Platz).  Bei den zu bauenden Gewerken handelte es sich in den vergangenen Jahren um Prüfungsgewerke, die auch auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer Niedersachsen veröffentlicht sind.  In diesem Jahr wurden weitere prüfungsrelevante Gewerke eigens für den Prüfungsworkshop konzipiert und durchgeführt.
Nach einer kurzen Begrüßung der Teilnehmer erfolgt die Einteilung auf die Gewerkplätze. Für den Bau der Gewerke haben die Auszubildenden, wie in der Prüfung auch, drei Stunden Zeit. Für 20 Teilnehmer sind sechs Prüfer eingeladen, die den Verlauf der Gewerkerstellung und die Arbeitsschritte der einzelnen Teilnehmer aufmerksam verfolgen und sich zu den einzelnen Abläufen und Bauabschnitten Notizen machen. Nach Ablauf der drei Stunden müssen die Werkzeuge aus der Hand gelegt werden und es darf nicht weiter gebaut werden, auch wenn die Arbeiten noch nicht ganz fertiggestellt sind.
Nach der Mittagspause folgt der Pflanzentest. Es werden, wie auch in der Prüfung, 30 Pflanzen abgefragt mit Gattung, Art (ggf. Sortennamen) und Deutschen Namen. Die Auswertung des Pflanzentest erfolgt direkt im Anschluss durch die Azubis selbst. Die Pflanzen werden von den Azubis benannt (immer derjenige, der sie erkannt hat und keine Lücke auf seinem Zettel hat darf sie benennen). Besondere Eigenschaften werden durch die Prüfer noch einmal hervorgehoben und die  korrekte Schreibweise angegeben.
Schließlich geht es an die Bewertung der Gewerke. Das Besondere hieran ist, dass die Auszubildenden bei der Bewertung ihrer Gewerke live dabei sind, z.T. auch selber messen dürfen und anhand der Bewertungsbögen dann Einblick bekommen, wie es zu Punktabzügen kommt. Weichen bei der Prüfleistung „Ausführungspläne lesen und auf die Baustelle übertragen“ die Außenmaße des Gewerkes mehr als 2 cm vom Plan ab erhält der Prüfling hierfür vollen Punktabzug (die Abweichungen werden bei drei Außenkanten gemessen); bei weniger als 2 cm hingegen wird die volle Punktzahl gegeben. Ist bei den Prüfleistungen „Herstellen von befestigten Flächen“ bei einer Läuferreihe die Ebenflächigkeit 0,0 cm (Abweichung unter 1m Messlatte gemessen), werden 5 von 5 Punkten vergeben. Bei einer Abweichung von  0,3 cm gibt es keinen Punkt. Wird viel Zeit beim Einmessen vertan, dann rächt sich dies später bei den Pflanzarbeiten (vielfach kein Bodenschluss, ungleichmäßige Verteilung)  und beim Rasenplanum (oftmals uneben), da hier die Zeit am Ende fehlt.
Einen weiteren wichtigen Lernzuwachs gewinnen die Azubis bei der eigenen Beurteilung des Gewerkes im sogenannten Fachgespräch, welches vor der Abnahme der Prüfleistung geführt wird. Die eigene Beurteilung  der Arbeit im Fachgespräch fällt mit jeweils zehn Prozent bei den jeweiligen Prüfleistungen ins Gewicht. Nicht nur das was gut gelaufen ist, sondern auch Fehler oder Schwierigkeiten, die sich bei den einzelnen Arbeitsschritten eingestellt haben, sollen hier vom Azubi angesprochen werden, denn nur dann wird das Fachgespräch positiv bewertet.

Eine viel zitierte Meinung der Azubis am Ende des Prüfungsworkshops war: „Ich weiß jetzt, woran ich noch arbeiten muss.“  Die Prüfer waren ebenfalls begeistert und kündigten ihre Teilnahme für das kommende Jahr bereits wieder an.

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