Startschuss für Praktikanten aus Litauen gefallen

Ausbildungswillige Jugendliche aus Litauen starten GaLaBau-Praktikum in Niedersächsischen Mitgliedsbetrieben

Startschuss für Praktikanten aus Litauen gefallen
Litauer Praktikanten mit ihren Ausbildern zur 1. Betriebsbesichtigung bei STEINBERG GÄRTEN / Hannover

Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels hat der VGL Niedersachsen-Bremen e.V. im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Akademie Überlingen (AKÜ) in Hameln und mit Unterstützung der ZAV (Zentral Auslandsvermittlung der Arbeitsagentur) ein Projekt zur Ausbildung junger Litauer in GaLaBau-Betrieben des Fachverbandes entwickelt. 

Nun sind die Litauer Praktikanten eingetroffen! Eine erste Schulunterrichtswoche (Deutschsprachkurs) liegt bereits hinter Ihnen, sowie ein Begrüßungsabend mit den Ausbildern der involvierten Betriebe im Jugendgästehaus Hannover, ein erster Besuch der Landeshauptstadt Hannover mit Rathausbesichtigung und Maschsee-Rundgang und auch ein erster Besuch des Ausbildungsbetriebes Steinberg-Gärten/Hannover (s. Foto oben).

In KW 20 beginnt der Arbeitsalltag in den Betrieben. Jeweils 2 Praktikanten sind in den Mitgliedsbetrieben Hoppe/Uelzen, Wulf Gartenlandschaften/ Braunschweig,  Oppermann/Hildesheim, Bente/ Hehlen und Janisch/Hannover untergebracht. Die Firmen Kuenzlen & Samtlebe/Garbsen und Steinberg-Gärten / Hannover haben jeweils einen Praktikanten aufgenommen.

Wir wünschen an dieser Stelle allen Beteiligten viel Erfolg!  

Weitere Infos zu diesem Projekt:
Bei diesem Pilotprojekt für das Land Litauen war die AKÜ, die über entsprechende Kontakte zu einer Fachschule in Litauen verfügt.
In einem ersten Schritt wurden Mitgliedsbetriebe des Verbandes aus den Regionen Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Weserbergland über das Projekt informiert. Nachdem sich mehrere Betriebe bereit erklärt hatten, jeweils 1 -2 litauische Praktikanten zu beschäftigen  - mit dem erklärten Ziel, das dreimonatige Praktikum in ein Ausbildungsverhältnis zu überführen - konnten weitere Schritte folgen.
Um die Kosten für die ausbildungswilligen jungen Litauer  zu begrenzen, beantragten  die Partner AKÜ und VGL Niedersachsen-Bremen in Abstimmung mit der Zentralen Auslandsvermittlung der Arbeitsagentur (ZAV) Fördermittel des EU-Förderprogramms Mobi-Pro „The job of my life. Das Mobi-Pro-Programm fördert für ausbildungswillige Jugendliche aus dem Europäischen Ausland Sprachkurse im Heimatland, Reise- und Umzugskosten, Sprachkurse in Deutschland und gewährt zusätzliche finanzielle Unterstützung während des Praktikums und der Ausbildung. So wird für die Praktikanten beispielsweise die Praktikumsvergütung (mindestens 200 Euro/Monat) durch Mittel aus dem Förderprogramm auf einen Betrag von 818,00 Euro pro Monat aufgestockt. Im Rahmen der betrieblichen Berufsausbildung werden darüber hinaus zwei Heimfahrten pro Ausbildungsjahr in Höhe von 300,00 Euro erstattet
Gemeinsam mit den teilnehmenden Betrieben und der AKÜ wurde nun für die einzeln geförderten Abschnitte ein Zeitplan entwickelt, der auch in den folgenden Monaten konsequent eingehalten wurde.
Bei einem Besuch der litauischen Fachschule in Plunge durch einen GaLaBau-Ausbilder der AKÜ im Herbst 2013 wurde mit Hilfe einer ins litauische übersetzten Präsentation zum Beruf des Landschaftsgärtners sowie dem AID Film „Der Landschaftsgärtner“ den Schülern das Berufsbild erläutert und notwendige Antragsmodalitäten abgestimmt.
Voraussetzung für die Teilnahme am Mobi-Pro-Programm war dabei, dass die Fachschüler weder eine abgeschlossene Berufsausbildung noch einen Abschluss an einer beruflichen Fachschule nachweisen konnten und im Alter zwischen 18 und 35 Jahren sein mussten.
Nachdem diese Voraussetzungen geklärt waren, leitete die litauische Fachschule der AKÜ Anfang Dezember 2013  insgesamt 14 Förderanträge ausbildungswilliger Jugendlicher zu.
Bevor die AKÜ die Anträge bei der ZAV einreichen konnte, waren die 14 ausbildungswilligen Jugendlichen auf 8 Ausbildungsbetriebe zu verteilen. Diese Sichtung der Bewerber und Zuordnung zu den Betrieben übernahmen Herr Gustke, als Vertreter der AKÜ und Frau Schlüter für den VGL Niedersachsen-Bremen.
Nachdem jeder Bewerber namentlich einem  Betrieb zugeordnet worden war und die Betriebe in einer schriftlichen Erklärung ihre Bereitschaft bekundeten, die ausbildungswilligen Jugendlichen nach erfolgreich absolviertem Praktikum in eine Ausbildung übernehmen zu wollen, konnte dann Mitte Dezember 2013 der Antrag auf Projektförderung bei der Zentralen Auslandsvermittlung (ZAV) in Bonn durch die Akademie Überlingen eingereicht werden.
Durch die zügige Bearbeitung bei der ZAV konnte der Zeitplan eingehalten werden und der Startschuss für den zweimonatigen Sprachkurs im Heimatland am 03. Februar 2014 fallen.
Nach Beendigung des Sprachkurses sind die jungen Litauer Anfang Mai in Deutschland eingetroffen und haben ihr Praktikum aufgenommen. Dabei ist zu Beginn eines jeden Monats  eine Woche  Blockschulunterricht geplant (und die erste Woche nun auch schon durchgeführt), die restliche Zeit ist Praxiszeit. Über die Akademie Überlingen wird eine begleitende sozialpädagogische Betreuung  (z.B. Unterstützung bei Behördengängen usw.) angeboten.
Die Unterrichtseinheiten finden in den Räumlichkeiten der Landwirtschaftskammer (LWK) Niedersachsen am Berufsschulstandort Hannover Ahlem statt. Das ist insofern ideal, weil die Praktikanten auf diesem Wege schon Kontakt zur Berufsschule knüpfen und ebenfalls Einblicke  in Lehrgänge der Überbetrieblichen Ausbildung bekommen können, die am selbigen Standort stattfinden.
Besonders hervorzuheben ist, dass das Projekt dank der guten Zusammenarbeit zwischen AKÜ und VGL Niedersachsen-Bremen, der konstruktiven Begleitung durch die ZAV und der engen Kooperation mit der LWK Niedersachsen, Kosten und Aufwand, sowohl für die angehenden Auszubildenden als auch für die  beteiligten Betriebe in einem vertretbaren Rahmen bleiben. Wichtig für den Erfolg des Projektes wird weiterhin sein, den engen Dialog miteinander zu führen und die Gäste aus Litauen offen zu empfangen. Da der jetzige Projektpartner – die handwerkliche Fachschule – in Litauen mit weiteren Fachschulen vor Ort in Kontakt steht, könnten sich bei einem positiven Projektverlauf hervorragende Perspektiven für eine Ausweitung der Zusammenarbeit abzeichnen.
 

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