Schutz vor Klimafolgen nur mit mehr Grün in der Stadt

Bremen: Experten und Politiker diskutierten über die Zukunft der Stadt

Schutz vor Klimafolgen nur mit mehr Grün in der Stadt
Bremen, den 28. Juli 2014. 
„Wir brauchen eine breite Allianz zur Sicherung unserer Lebensqualität in Zeiten des Klimawandels“, so lautet ein zentrales Fazit der Veranstaltung „Zukunft Stadt und Grün“, die der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau und die Stiftung „Grüne Stadt“ gemeinsam mit dem Bündnis "Grünes Bremen" in der Botanika Bremen organisiert hatten. Auch Bremen steht vor der großen Herausforderung, die Folgen des Klimawandels bewältigen zu müssen. Das werde nur gelingen, wenn die Stadt mehr für eine gute Grünversorgung gerade in „unterversorgten“ und damit für den Klimawandel besonders anfälligen Stadtteilen tut, betont das neue Bündnis „Grünes Bremen“ anlässlich der Veranstaltung.
 
Ein breites, branchenübergreifendes Bündnis aus über 20 Verbänden, Stiftungen und Unternehmen setzt sich bundesweit für „mehr Lebensqualität durch Grün in der Stadt“ ein. Eine gemeinsame Charta „Zukunft Stadt und Grün“ benennt in acht Wirkungs- und Handlungsfeldern die Beiträge von urbanem Grün für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Mit Vorträgen und einer Podiumsdiskussion wurde die „Charta und ihre Auswirkungen und eine Übertragbarkeit auf die Hansestadt am 22. Juli in Bremen erstmals vorgestellt. Auf dem Podium diskutieren Heiner Baumgarten, langjähriger Präsident der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) und Chef des Gartenbauamtes in Hamburg, Dr. Maike Schaefer, umweltpolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion der „Grünen“, Arno Gottschalk, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Ulf Jacob, Sprecher des neuen Bündnisses "Grünes Bremen", Dr. Georg Grunwald, Geschäftsführer Umweltbetrieb Bremen und  Rainer Kavermann vom Bundesverband Garten-Landschafts- und Sportplatzbau (BGL).
 
Heiner Baumgarten beklagte die permanente Reorganisation von Grünflächenämtern mit dem Ergebnis, dass immer mehr Wissen, Kompetenz und Daten verloren gehen. Statt einer weiteren Aufsplitterung sei eine Bündelung der Zuständigkeiten für Grün notwendig, so Baumgarten. Übertragen auf Bremen müsse dem zuständigen Umweltbetrieb in Bremen mehr eigenverantwortliche Steuerung und strategische Freiräume für Planung, Entwicklung und Pflege des Stadtgrüns zugestanden werden, so das Bündnis „Grünes Bremen“. Grün- und Freiräume klima- und sozialgerecht weiterzuentwickeln, das sind trotz finanzieller Engpässe Kernthemen jeder zukunftsfähigen Stadt und Stadtentwicklung. Grün in der Stadt fördert die Gesundheit die Artenvielfalt, reduziert die Feinstaubbelastung, mildert die Folgen des Klimawandels und übernimmt wichtige soziale Funktionen. Eine gute Grünentwicklung ist daher auch ein soziales, kulturelles und standortpolitisches Projekt der Stadt.
 
Weitere Kürzungen für die Pflege und Entwicklung des Grüns in Bremen seien unverantwortlich und nicht hinnehmbar, so Ulf Jacob, Sprecher des Bündnisses „Grünes Bremen“. Stattdessen sei die Grünausstattung dort zu sichern und zu stärken, wo es besonders nötig ist: In den unterversorgten und sehr dicht bebauten Stadtteilen. Denn die Experten sind sich sicher: Künftig werden in Bremen mehr extreme Starkregen auftreten, aber auch mit zunehmenden Trocken- und Hitzeperioden im Sommer ist zu rechnen - mit jeweils erheblichen Folgen für die Gesundheit, für Verkehr, Wirtschaft und Gebäude und auch für die Umwelt in der Stadt. Urbanes Grün – also Parks, Bäume, Wiesen und Freiflächen -  sind als natürliche „Klimaanlage“ der Schlüssel zur Lösung vieler Klimaprobleme. Nur mit einer guten Grünversorgung kann Bremen die Lebensqualität in der Stadt langfristig sichern. Erhalt und Weiterentwicklung von städtischem Grün ist daher als zentrales Ziel auch in Zeiten „klammer Kassen“ unverzichtbar.
Foto: Podiumsdiskussion mit (v.li. nach re.): Heiner Baumgarten, Dr. Georg Grunwald, Arno Gottschalk,
Ulf Jacob, Rainer Kavermann, Dr. Maike Schaefer, Peter Menke

Weitere Informationen unter www.grünes-bremen.de

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